Donnerstag, 24. Oktober 2013

Vier Bürsten für die Pflege

Eine gute Bürste ersetzt oftmals den Gang zur Reinigung (Foto: The Good Things)


Als ich vor kurzem für eine Zeitschrift fotografiert werden sollte, bot mir die Stylistin an, meine Anzugjacke von einigen Staubpartikeln und Haaren zu befreien. Sie griff in ihre Utensilientasche und holte eine klebende Rolle hervor. Als ich zurückwich und um eine Kleiderbürste bat, sah sie mich verwundert an. Die Bürste, das wichtigste Werkzeug der Kleider- und Schuhpflege, ist bei vielen in Vergessenheit geraten. Dabei ist sie für einige Einsatzbereiche geradezu unersetzlich. Hier vier Bürsten, die ich für unentbehrlich halte:

1. Kleiderbürste für Tweed

Die Pflege von nicht waschbaren Kleidungsstücken, also Anzügen, Mänteln, Hosen und Westen aus Wollstoffen, war über Jahrhunderte eine Sache des Bürstens. Es entfernt Staub und auch größere Schmutzpartikel und glättet die Oberfläche des Gewebes. Für härtere Tweeds verwende ich ein Exemplar mit kräftigen Borsten.

2. Kleiderbürste für Kaschmir

Weiche Kaschmirstoffe sollten mit einer Bürste gepflegt werden, deren Besatz zur Feinheit des Gewebes passt. Beliebt ist Ziegenhaar, dessen Weichheit der Kaschmirfaser, die ebenfalls von Ziegen stammt, ähnelt.

3. Hutbürste

Hutbürsten sind selbst in Fachgeschäften nicht immer zu bekommen. Sie unterscheidet sich von der Kleiderbürste durch ihre gebogene Form. Sie ermöglicht es, die Krempe des Huts bis in die engsten Winkel zu reinigen. Auch bei Hutbürsten sollte man die Borsten passend zum Material der Kopfbedeckung wählen.

4. Große Raulederbürste

Raulederschuhe zu reinigen und zu pflegen erfordert wenig Zeit, da das Polieren entfällt. Bürsten und Raulederradierer sind die wichtigsten Werkzeuge. Eine Bürste mit Drahtbesatz entfernt Schmutz und Staub gründlich aber immer noch schonend, hartnäckigere Flecken können im wahren Wortsinn wegradiert werden.


1 Kommentare:

Anonymous Gernot_Freiherr_von_Donnerbalken meinte...

Sehr geehrter Herr Roetzel,

ich muss sagen, dass die von Ihnen vorgestellten Bürstenarten teils schon eher in eine fortgeschrittene Sammlung gehören, zumindest die Hutbürste ist in unserer eher hutarmen Zeit eher die Kür als die Pflicht.
Tatsächlich habe ich bereits erlebt, dass viele Menschen nicht einmal mehr eine einfache Schuhbürste für Glattleder besitzen und, so man ihnen eine solche leiht, sie mit Spülmittel und Wasser zur Tat schreiten. Die Anschaffung einer solchen sowie das Entsorgen der Klebebandrolle wären schon einmal ein guter Schritt für den Ottonormalverbraucher, bevor dieser zu der Anschaffung weiterer Bürsten schreitet.
Ihrem Plädoyer für die Bürste an sich stimme ich aber dennoch voll und ganz zu.
Vielen Dank für die Hinweise und viele Grüße

26. Oktober 2013 um 04:57  

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